Bandaustausch in Valencia vom 27.12.02-1.1.03

Nach einer langen, chaotischen Zugsfahrt mit achtmal umsteigen wurden wir in Valencia von Vincente, Juani und den anderen spanischen "Moderatoren", welche sich unsere 5 Stunden Verspätung kaum anmerken liessen, warm empfangen. Als wir dann spät abends in der Jugi, ca 30km ausserhalb von Valencia, das Eincheckprozedere hinter uns hatten, packten wir als erstes mal die Gitarre aus und hatten nun endlich mal Zeit, sich beim Abendessen (welches in Spanien ja sowieso meistens erst nach 22 Uhr eingenommen wird) zu begrüssen und erste Neubekanntschaften zu schliessen.
Nachdem man dann am Tag darauf erst mal ausgeschlafen und nach Öffnen des Vorhangs von der prall grellen Sonne fast erblindete, erfreute man sich in dem warmen Frühlingswetter eines kleinen Fussballspielchens. Am späteren Nachmittag war es dann Zeit, in Richtung Valencia aufzubrechen, wo an diesem Abend alle angereisten Bands ihr Konzert hielten. In einem grösseren Vorort, wo sich der besagte "Rock Sala" befand, richtete man sich dann ein und trank eine Kleinigkeit, bis der langerwartete Abend kam. An den fünf Konzerten waren drei italienische, unsere eigene und natürlich die spanische Band beteiligt. Die Fans stammten mehr oder weniger alle aus bella Italia ab, auch die Einheimischen waren gut vertreten und da und dort ein paar wenige Franzosen. Es war ein fröhlich lauter Abend und alle haben sich, mit mehr oder weniger Getränken, bestens amüsiert. Das Konzert war auch sehr schön. Zuerst rockten die harten Tifosis, dann die Soften. Die Görks kamen als dritte Band und brachten den Saal zum Kochen. Leider liess sich die vorgegebene Spielzeit nicht allzu gross strapazieren und so mussten wir nach 45 Minuten Platz für Italia-Nummero-Tres machen....wir hatten uns kaum im Chillout-Bereich niedergelassen, da kam doch Italia-Nummero-Tres schon wieder zurück! Der Frontfrau entsagte kurzerhand die Stimme und es hiess Platz frei für die "Heros de Valencia", welche mit ihrem fetten Sound nicht nur die Einheimischen begeistern konnten. Irgendwann wars dann vorbei und alle fuhren gut bis sehr gut gelaunt nach Hause. Die Görks feierten dann in einem kleinen Amphitheater noch bis in die frühen Morgenstunden weiter.
Die folgenden zwei Tage waren kulturellen Erforschungen zugedacht. Nach den langen Nächten stand man- des öfteren 10 Minuten vor Abfahrt abrupt aus dem Schlaf gerissen- verhältnismässig früh auf, um sich mit dem gemeinsamen Bus (in aller Munde liebevoll "Pullman" genannt) von der Jugi in die Stadt fahren zu lassen, um dort das futuristische Ausstellungsviertel (Aqua Park) oder die verträumte Altstadt zu besichtigen, wo man sich dann auch längere Zeit damit beschäftigte, ein Restaurant zu finden, das Paella feilbot. Am Abend des 30. Dezember des alten Jahres zügelte man dann für eine Nacht in eine Herberge im Stadtzentrum, genauer gesagt im Milieu, welches so verwinkelt war, dass sogar die Einheimischen Mühe hatten unser Gemach zu finden...
Aber auch an dem neuen Orte fühlten wir uns schnell zu Hause und nutzten die schöne Dachterrasse, um die Nacht mit unseren heiteren Klängen und Gesängen zu versüssen.... Allen schien unser Aufspiel nicht zu gefallen, man drohte uns lautstark mit Polizei.....wie sich später herausstellte war das aber nur ein Penner! Der Abend wurde in einem Tanzspunten beendet, nach etlichen Tequilas und weniger Feinem war zu früher Stunde Feierabend.
Für den Silvester wurde dann zum letzten Mal das Domizil gewechselt, was uns mit dem Pullmann in ein Jugendklubhaus oder so was ähnliches in einem Vorort Valencias führte. In Umgebung von Spielplatz und Mandarinenplantagen vertrieben wir uns relaxed die Zeit, nachdem wir die schweren Einkäufe für den Silvesterabend getätigt hatten. In der Zwischenzeit kochten die Tifosis einen feinen Spaghettiznacht (natürlich alles direct imported by Pullmann, mit Original Lambrusco und Parmaschinken). Nachher hatten wir Schweizer dann auch noch die Gelegenheit, die mitgebrachte Schoggi unter den etwaigen 75 Mäuler zu verteilen. Vorallem die angeblich mit Rauschsubstanzen versetzten "Basler-Läkerli" stiessen auf grosses Interesse.
Zur Nullstunde wechselte man aber ins Stadtzentrum, um mit den anderen anwesenden Valencianos traditionell in den letzten 12 Sekunden des Jahres 12 Trauben einzunehmen und bei einem Glas Champagner die üblichen Glückwünsche anzubringen. Die Nacht ging dann wieder zu früher Morgenstunde zu Ende und wir verabschiedeten und bedankten uns noch bei allen Anwesenden (einige schliefen schon) mit unserem heiteren, musikalischen Charme, da die Franzosen und Italiener zwei Stunden später mit dem Pullman die Heimreise antraten. Wir machten es uns für ein paar Stunden im Garten gemütlich, um am nächsten Tag auch die Heimreise antreten zu können. Nach den letzten Verpflegungseinkäufen am Bahnhof (herrlich duftende Knoblauch-Calamares und Madenbier), stiegen wir in unseren Zug ein und freuten uns auf eine unbeschwerte Heimreise, welche diesmal schon nach 20 Stunden zu Ende ging.
Muchas Gracias an den Bund, die Steuerzahler, den Bund der Steuerzahler und natürlich an Euch für den tollen Trip.


Sechs der Acht Görks


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